Die Branchen Einzelhandel, Bau und Dienstleistungsgewerbe wie z.B. das Gastgewerbe sind nach Angaben von Creditreform in Berlin besonders insolvenzgefährdet. Bis zu 11.300 Firmen drohe die Insolvenz. Grund dafür ist u.a. die geringe Eigenkapitalausstattung der Firmen.

Nach Angaben der Wirtschaftsauskunft Creditreform sind 11.300 Firmen in Gefahr, insolvent zu werden. Berlin sei damit das Schlußlicht im Bundesvergleich noch nach dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Das durchschnittliche Insolvenzrisiko liegt bei 3,46 Prozent, in Berlin dagegen bei stattlichen 8,5 Prozent.

Gründe für die Insolvenzgefahr sind die geringe Ausstattung mit Eigenkapital, hohe Außenstände, die Unfähigkeit, Kredite aufzunehmen und mangelnde Kostenkontrolle und  -transparenz. Berlin verfügt im Durchschnitt auch über wenig Industrie und viele saison- und inlandsnachfrageabhängige Unternehmen, wie etwa in der Bau- und Gastgewerbebranche. Dieses Branchen sind in Berlin überdurchschnittlich vertreten, weswegen Berliner Firmen im Bundesvergleich am schlechtesten abschneiden.

Mit dem Auslaufen der Konjunkturhilfen im Jahr 2011 befürchtet Creditreform eine neue Welle von Insolvenzen. 2011 werde das Jahr der Wahrheit. Dann werde sich zeigen, ob der Aufschwung dauerhaft ist oder nur auf den Konjunkturhilfen beruht.

Überschuldungen werden zumeist gar nicht rechtzeitig erkannt, weil viele mittelständische Firmen darauf verzichten, die Bilanz des Unternehmens zu überwachen. Die Zahlungsunfähigkeit kommt dann meist schlagartig, wenn einzelne Kunden ihre Rechnungen nicht begleichen und das fragile Gebilde aus Verbindlichkeiten und Forderungen aus der Balance gerät. Das Bankgewerbe ist derzeit mit der Vergabe von Darlehen zurückhaltend. Deshalb kann eine Zahlungsunfähigkeit nicht über Darlehen oder Dispositionskredite abgefangen werden. Die Kreditwürdigkeit der Berliner Mittelständler ist insbesondere wegen der niedrigen Eigenkapitalausstattung schlecht.

Der beste Schutz gegen Insolvenz ist Transparenz von Einnahmen und Ausgaben und Kommunikation mit Gläubigern und Kunden. Notfalls kann eine rechtzeitige Sanierungsberatung helfen. Eine Insolvenz ist in vielen Fällen vermeidbar, wenn frühzeitig gegengesteuert wird.

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medizinrecht Philip Christmann
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